Nach unseren durchfrorenen Nächten in den Blue Mounains kehren wir am 31.21 wieder zurück nach Sydney und finden gleich einen super Stellplatz in einem Außenviertel von Sydney namens Glebe. Wir ruhen uns noch ein Weilchen in unserem Camper aus, ziehen uns dann um und machen uns auf den Weg zur S-Bahn- Station in die Innenstadt. Keine 20min später befinden wir uns Mitten im Getümmel und uns fällt das erste Mal auf wie riesig Sydney doch ist. Wir genießen es mal wieder in einer Großstadt zu sein und bummeln gemütlich durch die Straßen. Bei einem günstigen Steak- Lunch lassen wir es uns schmecken und schaffen eine geeignete Grundlage für die Silvesternacht...Vorsorge ist besser als Nachsorge... ;)
Mehr als gut gesättigt machen wir uns auf die Suche nach einem „Likörland, um uns für die Nacht einzudecken. Auf dem Weg kommen wir an einer Info vorbei und werden erstmal von einem älteren Herren herzlich ausgelacht, als wir um 17 Uhr nach einem geeigneten Platz für das Feuerwerk suchen. Die Anderen campen schon seit morgens im Park, der schon um halb 10 wegen Überfüllung geschlossen wurde. Na, mal sehen welches Plätzchen für uns noch bleibt...
Mit 3 Flaschen Wein, australisch Blicksicher in Papier- und dann Plastiktüten verpackt, machen wir uns trotzdem auf den Weg zum Hafen und hoffen auf ein wenig Glück, das wir tatsächlich haben. Ein nettes Plätzchen mit freier Sicht auf die Harbour Bridge finden wir wirklich noch. Leider haben wir das Opera House nicht im Blick, aber dafür sitzen wir ja auch noch nicht seit 12 Std im Park. ;)
Mit unserem umgefüllten Wein in Plastikwasserflaschen (weder Alkohol noch Glas waren auf dem Gelände erlaubt) warten wir also mit tausenden von kampierenden Leuten vieler unterschiedlicher Nationen auf Neujahr. Dabei unterhalten wir uns sehr nett mit den Leuten um uns herum und hören uns lustige Geschichten an, so vergeht die Zeit doch schneller als gedacht.
Pünktlich um 21 Uhr startet ein kleines Feuerwerk über dem Opera House, Steffi schleicht sich durch die Menge, um ein paar Fotos für uns zu machen. Dann heißt es weiter warten.
Von 20 läuft der Countdown auf einer riesigen Anzeigetafel an der Harbour Bridge herunter.... 3.....2.....1...... mit einem riesigen Knall wird die Harbour Bridge in tausenden von Lichtern erhellt. Es war der absolute WAHNSINN!!! So ein Feuerwerk habe ich noch nie gesehen, einfach atemberaubend. Ein Raunen und Jubel geht immer wieder durch die Menge. Ganz von den glänzenden Funken abgelenkt umarmen Steffi und ich uns irgendwann dann auch mal, um uns ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Fast 15 Minuten sind wir völlig überwältigt.
Die restliche Nacht verbringen wir in einer kleinen Bar am Hafen und unterhalten uns mit einer lustigen Jungstruppe aus Deutschland und einem netten jungen Koch aus Sydney. Wieder einmal kommen wir feuchtfröhlich und sehr günstig aus dem Abend heraus und haben eine Menge zu lachen... :D..nicht immer nur MIT sondern auch ÜBER die verrückten Menschen um uns herum.
Gegen 5 springen wir ins Taxi, kommen ca. 15 min später in unserem Camper an, und fallen in einen komatösen Schlaf. Morgens werden wir um 10 von Familie und Freunden aus Deutschland angerufen und geweckt... habt ihr endlich auch mal Neujahr... ;) Wir klingen total verkatert und lachen über die schweren Zungen und lustigen Versprecher auf der anderen Seite der Leitung. HAPPY NEW YEAR...
Hiermit wünsche ich auch denen, die ich noch nicht gesprochen habe, ein wunderschönes neues Jahr, voller toller neuer Erfahrungen, liebenden Menschen und vor allem Glück und Gesundheit!
Etwas ausgenüchtert wollen wir uns noch am gleichen Tag auf die Reise nach Melbourne machen. Dort sind wir auch schon mit Ian verabredet, der uns Unterkunft und Sighteseeing schon versprochen hat.
Leider wir die Weiterreise gestoppt. Steffi hatte so schlau auf ihrem Arm geschlafen, dass auch noch nach mehreren Stunden ihre rechte Hand eingeschlafen war. Was eine Nacht. Zitat Steffi: „Ohne Scheiß, wie kann man bitte so schlafen?“ :D Sie hat definitiv Sydney gerockt... :D
Der Stadtplan wird durchforstet und wir machen uns auf den Weg zum Hospital. Dort warten wir erstmal ewig und kommen ins Gespräch mit einem Deutschen mit angeschwollenem Finger und seinem Begleiter, einem ca. 40 jährigen unfassbar witzigen Australier, der unter anderem darüber fachsimpelte wer von den Beiden Invaliden wohl eher eine Amputation bräuchte...Wir kommen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus... oder um es mit unseren Worten zu sagen: „Der Typ war einfach GROSSARTIG!“
Als Steffi endlich aus dem Behandlungszimmer kommt ist die Diagnose gestellt. „Das geht schon von alleine weg.“ Gut, dass das ganze 115$ kostete und, dass die Wundertabletten zur schnelleren Heilung Ibuprofen waren. Wir lachen uns kaputt und fragen uns warum wir nicht auch Ärzte in Sydney werden... ;)
Dann geht es nach einem Katerfrühstück bei Mc Donalds weiter auf die Reise. Wir landen am späten Nachmittag auf einem Campingplatz am A... der Welt, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen... Ulladulla. Der Name sagt wohl einiges. Kein Internet, keine Handyverbindung. Premium ist allerdings, dass er einen kostenlosen Spa- Bereich hat. So genießen wir den Abend im Whirlpool und in der Sauna. Einfach nur geil!
Am nächsten Morgen geht es dann gleich weiter nach Mallacoota, Empfehlung des Lonely Planet. Vorgestern noch über die Kälte gejammert antwortet Australien sofort. Unfassbar heiß ist es auf einmal in Australien und wir werden von der Sonne gegrillt. Selbst unser Wassertank im Camper wird so heiß, dass wir uns beim Händewaschen die Finger verbrennen.
Wir kommen am späten Nachmittag an und bekommen einen schattigen Platz auf einem riesigen Campingplatz zugeteilt. Wieder einmal überraschenderweise weder Internet noch das Handy zu gebrauchen. Scheiße wo sind wir nur unterwegs? :D Müssen die Neujahrgrüße und Telefonate als nochmal warten. Wir packen unsere Taschen und machen uns auf den Weg zum Wasser. Mallacoota wird durch mehrere Salzwasserseen gesäumt, die vom offenen Meer ins Inland gespült werden.
Als wir zum Sand runterkrakseln sind wir allerdings ziemlich enttäuscht. Es stinkt unfassbar fies nach abgestandenem Meerwasser und totem Fisch. Hier möchten wir nicht baden. Da wir schonmal da sind, legen wir uns an eine gemütliche kleine Bucht und ignorieren einfach mal den Geruch. Im Schatten bei leichtem Wind lässt es sich hier doch ganz gut aushalten.
Den Abend lassen wir bei einer netten Kniffelrunde und lustigen Gesprächen ausklingen.
Mal wieder klingelt um 9 Uhr der Wecker. Wie immer, auschecken um 10. Wir hüpfen noch schnell unter die Dusche genießen ein kurzes Frühstück und machen uns weiter auf unsere Reise nach Melbourne, noch 650 km liegen vor uns. Kurz loggen wir uns nochmal kurz im Rezeptions-PC ins Internet ein, um den lieben Eltern nochmal mitzuteilen, dass wir mal wieder nicht zu erreichen sind... Steffis Eltern warten immer noch auf Nachricht nach dem Krankenhausbesuch...musste die Hand vielleicht doch abgesägt werden...?:D... wir fühlen uns wie im Mittelalter.
Nach vielen Stunden und wieder unfassbar vielen Kilometern durch wunderschöne Landschaften ohne jegliche Zivilisation, hunderter toter Kängurus und Wombats am Straßenrand (einmal sehen wir sogar einen Waran, der an einem Kängurukadaver nascht :D... super fies) erreichen wir gegen 17 Uhr unser nächstes Ziel. Unser Camper ist mittlerweile ein Insekten- und Schmetterlingsfriedhof. Es ist so unfassbar heiß, dass wir das erste mal unsere Klimanlage nutzen mussten.
Angekommen am „90 Mile Beach“, ein endloser wunderschöner heller Sandstrand. Nach einem entspannten Strandspaziergang im strahlenden Sonnenschein mit leichter Meeresbrise, mit Muschelsuche und einem Päuschen im Sand, springen wir wieder in den Camper und suchen uns einen Platz für die Nacht.
Gestern standen wir auf einem kleinen Campingplatz Mitten im Nirgendwo. Und wie schon erwartet... kein Handyempfang, kein Internet. Warme Duschen und Toiletten sind ja auch was feines... :D
Gerade befinden wir uns auf Phillip Island, auf der wir eigentlich Robben und Pinguine gucken wollten. Aber für das Geld und die Massenveranstaltung von über 150 Leuten gehen wir lieber mal wieder in Deutschland in einen schönen Zoo.
Jetzt heißt es das letzte Mal ab ans Steuer Richtung Melbourne, die letzten 100km hinter uns bringen. Mal sehen was uns dort erwartet...
Die Bilder der letzten Tage folgen sofort, wenn wir in Melbourne sind und das Internet wieder so ist wie es sein sollte. ;)
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